SustainableGas
BMWi-Projekt: SustainableGas – Szenarien für den Ausbau Erneuerbarer Gase im Wärme- und Strommarkt
Im BMWi-Projekt SustainableGas werden verschiedene Prozessketten der umweltverträglichen Nutzung Erneuerbarer Energien zur Erdgassubstitution auf wirtschaftliche, ökologische Umsetzbarkeit hin simuliert, wobei die etwaige Akzeptanz in der Bevölkerung mit einbezogen wird.
Förderkennzeichen: 03ET4033A
Laufzeit: 01.06.2016 – 30.11.2018
Department für Geographie der Ludwig-Maximilians-Universität München
Lst. für Kommunikationswissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg
Die Wärmeversorgung der BRD basiert derzeit zu etwa 50 % auf der Nutzung fossilen Erdgases. Erneuerbare Energien tragen nur mit ca. 11 % zur Wärmeversorgung bei. Für das Erreichen der Klimaschutzziele ist eine schnelle Transformation des Wärmemarktes hin zu hohen Anteilen Erneuerbarer Energien unabdingbar. Auch für die Gewährleistung langfristiger Preisstabilität und Versorgungssicherheit für die gasbasierte Wärmeversorgung ist ein Strukturwandel der Gasversorgung essentiell.
Den hohen Unsicherheiten der konventionellen Erdgasversorgung stehen zahlreiche technische Entwicklungen gegenüber, die eine Erzeugung von Erdgassubstituten aus Erneuerbaren Energien zum Ziel haben:
• „Biomethan“ durch die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität
• Erdgaserzeugung durch Methanisierung von Synthesegas aus thermochemischer Konversion holzartiger Biomasse („Substitute Natural Gas“)
• Regenerative Wasserstofferzeugung („Power-to-Hydrogen“) sowie dessen Umsetzung in synthetisches Erdgas („Power-to-Gas“).
Zusammen mit dem Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg und dem Department für Geographie der LMU München werden mögliche Strategien für eine umweltverträgliche Nutzung Erneuerbarer Energien zur Erdgassubstitution für den Wärme- und Strommarkt erarbeitet. Ziel ist eine umfassende interdisziplinäre Evaluierung der derzeit publizierten Prozessketten hinsichtlich
• verfügbarer Potentiale und Kosten
• ihrer ökologischen Bewertung sowie
• deren Akzeptanz in Bevölkerung und Energiewirtschaft.
Grundlage für die Bewertung der Prozessketten ist eine agentenbasierte Simulation unterschiedlicher Ausbauszenarien bis ins Jahr 2050. Die agentenbasierte und systemdynamische Modellierung ermöglicht die Berücksichtigung von Rückkopplungen einzelner Agenten untereinander auf unterschiedlichen Systemebenen.
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Sebastian Kolb
Department Chemie- und Bioingenieurwesen (CBI)
Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik