ZIM-Projekt Pyrolyseofen
ZIM-Projekt Pyrolyseofen
Laufzeit: 01.02.2019 – 31.10.2021
Um künftig die Ernährung einer weiter wachsenden Weltbevölkerung bei zugleich fortschreitendem Klimawandel zu sichern, ist es erforderlich, die Flächenproduktivität in der Landwirtschaft zu steigern. Gleichzeitig sollte es sich aber um eine nachhaltige Bewirtschaftung handeln, die die Biodiversität fördert, Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser oder Erosionsschutz erbringt und die nicht auf Kosten nachfolgender Generationen betrieben wird. Zwar wird in diesem Zusammenhang oft die Bedeutung der ökologisch nachhaltigen biologischen Landwirtschaft genannt, deren Anteil gesteigert werden soll, aber bislang ist die Flächenproduktivität des Ökolandbaus geringer als im konventionellen Landbau. Der Nutzung von Pflanzenkohle (engl. “Biochar”) als Träger für organische Wirtschaftsdünger kommt hier besondere Bedeutung zu und kann dazu beitragen, dieses Dilemma zu überwinden. Derzeit existiert noch kein Verfahren, um Pflanzenkohle dezentral, kostengünstig und mit geringem anlagentechnischen Genehmigungsaufwand zu produzieren. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll ein Reaktor zur Produktion von Pflanzenkohle entwickelt werden, der in der Lage ist, Pflanzenkohle direkt beim letztendlichen Verwerter vor Ort zu wirtschaftlichen Konditionen und ohne aufwendige Genehmigungsprozesse zu produzieren. Dabei soll die sog. direkte Pyrolyse in Zusammenhang mit der industriellen Herstellung von Pflanzenkohle erforscht und angewendet werden. Wesentlich dabei ist, den Produktionsprozess so zu gestalten, dass die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften der Pflanzenkohle ein Maximum an Nährstoffspeicherung ermöglichen und betrieblich maximalen Nutzen bringen. Dies soll durch wissenschaftliche Unterstützung zweier Hochschulen geschehen.
Ansprechpartner:
Department Chemie- und Bioingenieurwesen (CBI)Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl
Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik